Aus finanziellen Aspekten – aus Perspektive des Steuerzahlers – ist der Flughafen BER eine „Entwertungsmaschine“ und „ein Fass ohne Boden“.
Bei der Entscheidung zum fehlerhaften Standort Schönefeld wurde aufgeführt, dass die Kosten für den geeigneten Standort Sperenberg (entsprechend den Ergebnissen zahlreicher Gutachten und dem Standortsuchverfahren aus dem Jahre 1995), zu hoch wären. Es handelte sich um den Betrag von 1,5 Mrd. DM. Damit übersteigen bereits heute die getätigten Investitionen am Standort Schönefeld bei weitem die ursprünglich als „zu teuer“ bewerteten Kosten an einem geeigneten Standort.
Die derzeitige Investionsvolumen – des Steuerzahlers – beträgt mit dem Stand vom Juni 2012 rund 2.4 Mrd. Auch diese Zahl entspricht nicht den tatsächlichen Belastungen des Steuerzahlers, da die bereits im Jahre 2006 durch die Planfeststellung verknüpften Auflagen wie z.B. den Schallschutz, nicht in den ausgewiesenen Kosten eingeflossen sind. Dazu kommen weitere sehr hohe Belastungen die sich durch Planungsschwierigkeiten – wie z.B. den Folgekosten durch die Brandschutzanlagen – ergeben. Diese Kosten sind nur schwer zu kalkulieren, da die tatsächlichen baulichen und planerischen Mängel aufgrund eines fehlenden seriösen Planungsunternehmens öffentlich nicht bekannt sind.
Die zusätzlichen Kosten die auf den Steuerzahler zukommen, die sich durch die Verschiebung der Eröffnung ergeben, können bis zum aktuellen Zeitpunkt nicht plausibel angegeben werden. Die bisher durch die Politik veröffentlichten Zahlen sind reine Spekulationen.
Erste nachvollziehbare und glaubhafte Schätzungen belaufen sich auf eine Endsumme von 8 Mrd. €, wobei zu beachten ist, dass es sich bei dieser Summe „NUR“ um den Bau des Flughafens handelt, nicht aber um die Kosten für die Verkehrsanbindungen wie Autobahn, Straße und Zugverkehr. Diese bisher für den Standort Schönefeld öffentlich nicht eingerechneten Baukosten waren im Übrigen die einzigen Kosten die der Steuerzahler an dem geeigneten Standort Sperenberg hätte aufbringen müssen.
Man muss jedoch nicht so tief in die Materie eindringen. Allein die Gegenüberstellung der von der Berliner Flughafengesellschaft (FBB) heute und für die nächsten Jahre prognostizierten Umsätze zu den Verbindlichkeiten bzw. daraus erwachsenden jährlichen Zinsbelastungen beweisen eindrucksvoll, dass die Rechnung „Flughafen“ bereits heute tiefrote Zahlen schreibt.
Fazit: Jeder Euro der heute nicht in einen zukunftsfähigen Neubau an einem geeigneten Standort investiert wird, muss zukünftig unzählige Male aufgebracht werden, um das marode Kartenhaus des BER Finanzierungskonzept vor der rechnerischen Realität zu stützen.
Grafiken: segovax / pixelio.de (oben); rebel / pixelio.de (rechts)